Nähen mit Angelleine

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admin
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Nähen mit Angelleine

Post by admin »

Vorbereitungen für die nächste Bodennaht. Diesmal werde ich es mal mit Borsten probieren. Inzwischen hält die Angelschnur am Faden. Hoffentlich knickt die Schnur nicht wieder wie bei den letzten Versuchen.
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Andy
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Re: Nähen mit Angelleine

Post by Andy »

Wie hast du das mit dem Faden gemacht, hast du den verjüngt und dann rumgewickelt?
Grüße Andreas E.
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admin
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Re: Nähen mit Angelleine

Post by admin »

Ja. Verjüngt und die Schnur habe ich geteilt. Eigentlich sollte der Faden mit Pech an der Angelschnur am Borsten befestigt werden. Aber mein Pech ist dafür nicht geeignet. Deshalb habe ich es mal mit Kleber probiert.
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cm
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Re: Nähen mit Angelleine

Post by cm »

Bei den ersten Versuchen sind mir die Borsten immer geknickt. Jetzt versuche ich es einmal mit der Trilene 0.6 mm Durchmesser.
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Andy
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Re: Nähen mit Angelleine

Post by Andy »

Interessant.
Hat es damit dann funktioniert?
Ich hab das mit dem verjüngen jetzt auch mal probiert aber mir hat es jedesmal einzelne Fäden von der Verjüngung hochgezogen also das Loch verstopft, manchmal sind mir auch die Fäden an der Verjüngung ganz gerissen. Mit normaler Nadel war der gedrehte Faden in Kombination mit dem Pech zu Dick und kam nicht mehr ins Loch zurück also nur 1 mal durch.
Habe jetzt einfach mit einem Dünneren Faden der nicht gedreht ist und Normaler Nadel genäht, zwar sollen diese nicht so geeignet sein aber fürs verjüngen etc. braucht man glaube ich eine Borste und etwas mehr Erfahrung.
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cm
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Re: Nähen mit Angelleine

Post by cm »

Hallo Andreas,

ja das mit dem "Hochschieben" ist mir bislang auch immer passiert. Ich glaube das Pech ist dafür in der Ausgangsform so einfach nicht geeignet. In einem neuen Versuch habe ich das Pech von Piering jetzt einfach nochmal aufgeschmolzen und ein wenig Bienenwachs dazugefügt. Im Amerikanischen Forum hatte ein Historiker Bienenwachs statt Öl oder Talk für die Mischung empfohlen. Um das "Hochschieben" zu verhindern habe ich den verjüngten Faden am Ende jetzt einfach mal durch Kleber gezogen. Ausprobieren konnte Ich das Ganze aber bislang noch nicht. Baue gerade ein weiteres Paar Hausschuhe und es fehlen noch ein paar Schritte bis zur Rahmennaht.
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cm
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Re: Nähen mit Angelleine

Post by cm »

Hurra! Es hat endlich geklappt!
Ich habe meine erste Rahmennaht komplett mit Angelschnur ohne Nadel genäht

Für mich scheinen drei Dinge wichtig zu sein: Dicke, Rollendurchmesser und feuchte Keder / Obermaterial. Die Borstenbefestigung scheint auch mit Kontaktkleber zu funktionieren.

Wenn die Schnurr zu dünn ist, finde ich es fast unmöglich, sie zu teilen. Die maximale Festigkeit ist nicht unbedingt der bestimmende Faktor - da jetzt auch Hochleistungsleinen sehr dünn sein können. Wenn der Rollendurchmesser klein ist und die Schnur lange Zeit darauf gesessen hat, rollt sich die Schnur zusammen und ist zum Nähen zu unflexibel. Ich habe mit Trilene von Berkley einige gute Ergebnisse erzielt. Die Linie heißt "Super Strong Trilene, 100% Fluorkohlenwasserstoff XL, Professional Grade, Größe 0,6, 0,6061 mm, klar.

Ich habe versucht, Handwachs von Pech Piering zu verwenden, dem ich Bienenwachs hinzugefügt habe. Aus irgendeinem Grund konnte ich die Verbindung zwischen der gespaltenen Borste und dem sich verjüngenden Dacron-Faden nur mit Handwachs nicht stark genug machen. Lange habe ich versucht, das oft erwähnten Vesta-Pech in die Hände zu bekommen - aber ohne Erfolg.

Also habe ich die beiden zusammengeklebt (was bei manchen Gesichtern ein Stirnrunzeln hervorrufen könnte?). Dazu habe ich das gespaltene Ende der Borste in Zement getaucht und den überschüssigen Kleber mit einem Pinsel entfernt. Ebenso habe ich den sich verjüngenden Dacron durch den Kleberpinsel gezogen. Nach einiger Trocknungszeit habe ich ein gespaltenes Ende der Borste mit dem Dacron verdrillt, während ich das linke Ende der Borste mit meiner linken Hand hielt. Dann legte ich das andere gespaltene Ende der Borste über den verdrehten Abschnitt und kehrte die Verdrehung um. Außerdem habe ich die Borste doppelt verriegeltindem ich ein Loch durch den Dacron gesteckt und die Borste durch das Loch geführt habe. Schließlich habe ich den verdrehten Abschnitt mit Bienenwachs gewachst. Dies scheint eine ausreichend starke Verbindung zwischen der Borste und dem Dacron zu bilden.

Ich denke, bis ich mein Handwachs optimiert habe, bleibe ich bei der zementmontierten Borste, es sei denn, jemand überzeugt mich, dass dies keine gute Lösung ist. Im Moment scheint mein Handwachs den Dacron im Keder zusammenzuhalten, aber es blättert immer noch ein wenig ab, wenn ich den Faden durch das Obermaterial ziehe - vielleicht muss ich etwas mehr Bienenwachs hinzufügen?

Am Ende fand ich das Nähen mit der Borste einfacher und schneller als das Nähen mit einer gebogenen Nadel oder Stahlborste.
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cm
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Re: Nähen mit Angelleine

Post by cm »

Mittlerweile sind über 1,5 Jahre seit dem letzten Post vergangen. Inzwischen bin ich auf die etwas dickere Berkley Trilene Big Game 80LB 0.75MM 600M CLR umgestiegen. Die Schnur lässt sich gut teilen und nimmt nach dem Aufrauhen der gespaltenen Enden mit Schleifpapier auch das Pech gut an. ich befestige die Schnurr nur noch mit selbst hergestelltem Pech und das nähen klappt viel besser, als mit der dünneren Trilene. Angeblich lassen sich preisgünstige Nylonschnüre besser teilen, als professionelle Angelleinen. Das kann ich bislang aber nicht bestätigen. Irgenwie ist es mir bei den preiswerteren Varianten so zu teilen, dass beide Enden gleich dick sind. Der dünnere Teil ist dann immer gerissen. Die Trilene kostet aber auch nicht die Welt und hält bei 600m Spulenlänge vermutlich Jahre.

Gekauft habe ich die Leinen hier: https://angelplatz.de/
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